Während es mittlerweile viele Frauen gibt, die surfen und das auch ziemlich gut, sind Frauen, die skateboarden, noch immer die große Ausnahme.
Im Profibereich erobern zwar junge, talentierte Skateboarderinnen wie Sky Brown, Rayissa Leal oder Lilly Stoephasius langsam, aber sicher die Skateboard-Welt. Im Skatepark von nebenan trifft man aber nur selten auf eine Frau oder ein Mädchen.
Ich finde, hier muss sich was ändern!
Mehr Frauen sollten diesem coolen Sport nachgehen – und wir sollten uns dabei gegenseitig unterstützen!
In diesem Artikel findest du daher 10 Gründe, warum es sich absolut lohnt, als Frau mit dem Skaten anzufangen. Egal wie alt du bist, du solltest es auf jeden Fall versuchen!
Inhaltsverzeichnis
1. Skateboard fahren ist saucool und macht wahnsinnig Spaß
Warum sollten wir eine der coolsten Sportarten der Welt den Jungs und Männern überlassen? Den ganzen Spaß, den sie haben, nur für sich allein? Und wir dürfen bewundernd an der Seite stehen und ihnen dabei zusehen?
Nein, liebe Mädels, es wird Zeit, dass wir aus der passiven Rolle herauskommen und die Zügel in die Hand nehmen!
Also schwing dich auf dein Brett und werde zu einer Protagonistin dieses Sports!
Lass dir nicht den Spaß entgehen, den du haben wirst, wenn du…
- …auf dem Skateboard lässig durch die Straßen cruist
- …mit Ollies Bordsteine erklimmst
- …mit perfekten Kickflips Leute zum Staunen bringst
- …eine Miniramp hoch- und runterpumpst und coole Tricks an der Coping machst
- …deinen ersten Drop-in meisterst
- …mit richtig Speed in der Bowl carvst
- …und, und, und!
Diese Liste lässt sich noch beliebig fortsetzen!
Der Sport macht einfach wahnsinnig viel Spaß – man wird regelrecht süchtig danach!
Ganz nebenbei sieht das Ganze meeega lässig aus. Klar, auch Joggen und Schwimmen machen Spaß und Ballsportarten sowieso. Aber Skaten ist DIE Disziplin, die einen Heiden-Spaß mit einer ordentlichen Portion Coolness und Streetcredibility vereinbart 🙂
2. Skateboarden ist nicht so schwer, wie es aussieht
Spaßig und cool ist ja schön und gut, denkst du vielleicht. Aber ist es nicht auch wahnsinnig schwer, Skateboard fahren zu lernen?
Es stimmt schon: Wenn du dich als Anfänger auf ein Brett stellst, ist das eine ganz schön wackelige Angelegenheit – im besten Fall. Im schlimmsten Fall haut es dich – wie mich damals – in den ersten fünf Minuten hin. In diesem Moment kannst du dir kaum vorstellen, dass du irgendwann mal Dinge wie Drop-ins, Boardslides oder Kickflips beherrschen wirst.
Doch lass dich von diesem Gefühl nicht entmutigen!
Natürlich lernt sich das Skateboarden nicht von allein – von nichts kommt ja bekanntlich nichts. Trotzdem ist es nicht so schwer, wie es aussieht.
Das wichtigste ist, einen guten Einstieg zu finden und es dir am Anfang so leicht wie möglich zu machen.
Wie dir der Einstieg ins Skaten zu 100 Prozent gelingt, kannst du in meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung nachlesen.
Wenn du den Einstieg geschafft hast, dann liegt der schwierigste Teil hinter dir. Nach und nach lernst du deine ersten einfachen Tricks. Die kleinen Erfolgserlebnisse werden dafür sorgen, dass du richtig Spaß hast und gleichzeitig einen Ehrgeiz entwickelst.
Bevor du dich versiehst, hast du bald deinen ersten anspruchsvollen Trick gemeistert! Den, den du nie für möglich gehalten hattest. Für mich waren das zum Beispiel der Drop-in und der Rock-to-Fakie.
Wenn du diese Hürde genommen hast, läuft es quasi von allein. Dann begreifst du, dass du alles schaffen kannst, wenn du einfach lang genug übst. Und du wirst einsehen, dass es tatsächlich nicht so schwer ist, wie du anfangs dachtest.
Außerdem war es noch nie so leicht, Skateboard fahren zu lernen wie heute. Es gibt viele gute Parks und massenweise Tutorials im Internet. Durch Corona ist das Thema im Mainstream angekommen, sodass es eine immer größer werdende Skateboard-Community gibt, mit der du dich austauschen kannst und die dich bei deiner Weiterentwicklung unterstützen kann.
3. Du wirst bestaunt und bewundert
Das ist wirklich wahr! Und ein guter Grund, mit dem Skaten anzufangen oder sich zumindest nicht davor zu fürchten.
Natürlich wird dir keiner zujubeln und mit dem Brett auf den Boden klopfen, wenn du als blutige Anfängerin unbeholfen durch die Gegend rollst. Aber sobald du die erste Phase des Nichtskönnens überwunden hast, ändern sich die Kommentare zu deinen Skateboard-Skills.
Die Leute werden anfangen, dich zu bestaunen und zu bewundern.
Denn eine Frau, die skaten kann, ist heutzutage immer noch etwas Exotisches und verdient Respekt!
Und das Beste daran: Du musst dafür nicht mal besonders schwere Tricks können oder weit fortgeschritten sein. Denn alles, was du jetzt schon kannst, ist mehr, als viele dir zugetraut haben, als sie dich zum ersten Mal auf dem Brett gesehen haben.
Ich weiß, das klingt doof, aber so tickt unsere Gesellschaft nun mal (noch). Ich will daraus keinem einen Vorwurf machen. Es ist einfach schwierig, alte Denkmuster und Geschlechterklischees abzulegen. Ich hoffe, dass sich das bald ändert und dass es in Zukunft genauso selbstverständlich ist, dass Frauen skaten – genauso wie Männer.
Solange das aber noch nicht der Fall ist, nutze das zu deinem Vorteil. Blende die Leute mit einfachen Tricks, die du im Nullkommanichts erlernen kannst, und lass dich feiern!
4. Du wirst zum Vorbild für andere Frauen
Warum gibt es so wenige Frauen, die skaten? Ganz einfach: Weil wir so gut wir keine Vorbilder im direkten Umfeld haben, die es uns vormachen. Keine gleichgesinnten Mädels, mit denen wir uns austauschen können. Keine richtig guten Skaterinnen, von denen wir was lernen können.
Natürlich können wir auf die Jungs zurückgreifen, doch das ist nicht das gleiche. Und doch hatten viele Frauen, die heute skaten, einen Mann zum Vorbild: den älteren Bruder, den Vater, den Freund.
Bei mir waren es mein Mann und mein Sohn. Von ihnen habe ich es mir abgeschaut. Alleine wäre ich niemals auf die Idee gekommen, als erwachsene Frau skaten zu lernen!
So geht es sicher vielen Frauen – und vielleicht auch dir. Du denkst, Skaten sei nichts für dich, denn…
- …dann bist du die einzige Frau unter einem Haufen halbstarker Jugendlicher und Männer
- …du traust dich nicht allein, in den Skaterpark zu gehen
- …du stellst dich sicher total blöd an und blamierst dich nur
- …du bist zu alt, um jetzt noch damit anzufangen – vielleicht in einem anderen Leben
- …du bist zu unsportlich und nicht cool genug für diesen Sport
- …du hast Angst dich zu verletzen, aber Schutzausrüstung zu tragen, ist dir auch irgendwie peinlich
- …und, und, und…
Diese und andere vorgeschobene Gründe legen wir uns zurecht, um nicht mit dem Skaten anzufangen – obwohl wir eigentlich Lust darauf hätten!
Doch wenn alle Frauen so denken, wird sich an der aktuellen Situation nichts ändern!
Wenn du also Lust hast, zu skaten, dann tu es! Wenn du gerade angefangen hast, bleib dran!
Damit wirst du in deinem Umfeld zum Vorbild für Mädchen und andere Frauen und ermutigst sie, mit dem Skaten anzufangen. Du ebnest einer neuen Skateboarderinnen-Generation den Weg und machst ihnen den Einstieg leichter. Deinem Mut werden sie es zu verdanken haben, dass sie nicht mit den gleichen Problemen kämpfen mussten wie du.
5. Es ist das perfekte Workout
Du willst etwas für deine Fitness tun, aber Joggen ist dir zu langweilig? Schwimmen nervt wegen der umständlichen Umzieh-Dusch-und-Fön-Action? Pilates-Kurse sind dir zu teuer und finden nur zu bestimmten Zeiten statt? Und Mannschaftssportarten sind sowieso nicht dein Ding?
Dann habe ich die perfekte Sportart für dich: Skaten!
Es powert dich aus und trainiert deine Muckis. Es macht Spaß und kostet dich keinen Cent – bis auf die einmaligen Anschaffungskosten. Du kannst es jederzeit und überall tun. Na gut, außer es regnet oder schneit. Aber selbst dafür gibt es Dinge wie Indoor-Parks, und im schlimmsten Fall tut es auch mal ein Parkhaus oder die Tiefgarage.
Es ist also die ideale Sportart, um fit zu bleiben, sie unkompliziert auszuüben und das Portemonnaie zu schonen!
6. Skateboarden macht dich selbstbewusster
Skaten bringt dich nicht nur körperlich weiter, sondern hat auch einen positiven Effekt auf dein Selbstbewusstsein und deine mentale Stärke.
Denn…
- …du wirst Dinge meistern, die du nie für möglich gehalten hast
- …du wirst lernen, dich als Frau in einer Männerdomäne durchzusetzen
- …du wirst Ängste überwinden und über dich hinauswachsen
- …du wirst lernen, unter Druck zu performen
- …du wirst Bestätigung von anderen Skatern und Außenstehenden bekommen. Darauf allein solltest du natürlich nicht dein Selbstbewusstsein aufbauen, aber wer bekommt nicht gerne Komplimente für seine Skills?
All das wird deinem Selbstwertgefühl einen positiven Boost verschaffen und dir auch außerhalb des Skaterparks zugutekommen.
7. Du lernst zu fallen, ohne dich zu verletzen
Auch das ist ein positiver Nebeneffekt des Skatens.
Wenn du skatest, wirst du fallen – viele Male! Das ist normal und gehört dazu. Daher solltest du anfangs unbedingt Schutzausrüstung tragen. So kannst du das Risiko minimieren, dich ernsthaft zu verletzen und den Spaß an der Sache zu verlieren. Außerdem traust du dir gut gesichert viel mehr zu, fährst selbstbewusster und machst schneller Fortschritte.
Je länger du dabei bist, umso besser wirst du darin, zu fallen, ohne dich zu verletzen. Du erlernst spezielle Techniken, die dir dabei helfen werden, beim Fallen, die wichtigsten Körperteile wie Kopf, Gelenke und Knochen zu schützen. Schau dir zum Beispiel dieses Tutorial an, in dem die Falltechniken gut erklärt werden:
Wenn du diese Techniken verinnerlicht hast, wirst du dich auch ohne oder mit nur wenig Schutzausrüstung sicher fühlen. Dann kannst du beispielsweise nur noch mit Helm und/oder Knieschonern skaten oder eben komplett ohne. Das würde ich aber nur wirklich erfahrenen Skaterinnen empfehlen – und es kommt natürlich darauf an, wie gefährlich die Tricks sind, die du machst.
Von der Kunst zu Fallen kannst du nicht nur im Skatepark profitieren, sondern auch im Alltag – wenn du mal unerwartet stürzt.
8. Skaten hält dich jung
Skaten hält dich jung! Warum? Na,…
- …weil du mit Leuten verkehrst, die selbst noch jung sind – vom Alter her oder im Kopf
- …weil es deine Fitness trainiert und du viel Zeit draußen an der frischen Luft verbringst
- …weil du dir ehrgeizige Ziele steckst und daran arbeitest, sie noch in diesem Leben zu erreichen (anstatt zu denken, „der Zug ist ja schon abgefahren“)
- …weil es Glückshormone in deinem Körper freisetzt und Stress abbaut
Egal wie alt du bist – solange du keine chronischen Beschwerden hast – lohnt es sich mit dem Skaten anzufangen. So kannst du dir ein bisschen von deiner Jugend zurückholen und ein neues Abenteuer beginnen.
Mit anderen Worten: It’s never too late to skate!
9. Es bringt dich beim Surfen weiter
Die Punkte 9 und 10 gelten speziell für die Surferinnen unter uns.
Skaten ist gut fürs Surfen, und Surfen ist gut fürs Skaten. Denn in beiden Sportarten stehst du seitlich auf einem Brett und musst dein Gleichgewicht in dieser Position halten, während sich das Brett unter dir bewegt. Außerdem machst du Bewegungsabläufe, die in beiden Sportarten ähnlich sind und sich übertragen lassen.
Das gilt natürlich auch fürs Snowboarden. Ich hab zum Beispiel mit dem Snowboarden angefangen. Dann kam Surfen und dann kam Skaten. In punkto seitlich stehen und während der Bewegung Balance halten, hat mir das Snowboarden definitiv beim Surfen lernen geholfen und das Surfen wiederum beim Skaten. Und das Skaten hat definitiv meine Surf-, und vermutlich auch -Snowboard-Skills verbessert. Ausprobieren konnte ich das bisher allerdings noch nicht, da ich seitdem nicht mehr snowboarden war 🙂
Was das Verbessern von Surfskills durchs Skaten angeht, erzielst du den größten Effekt mit einem guten Surfskate. Damit kannst du Speedpump-Bewegungen und Turns üben. Aber auch das klassische Skateboard bringt dich weiter, beispielsweise mit Kickturns, Bowlfahren und dem Commitment-Faktor. Commitment brauchst du beim Drop-in in die Skateboard-Rampe genauso wie beim Anpaddeln einer steilen Welle.
Wenn du also schon surfst und überlegst, mit dem Skateboarden anzufangen, dann ist das eine gute Entscheidung! Erstens, wird dir der Einstieg leichter fallen und zweitens, kannst du Bewegungsabläufe trainieren, die du dann aufs Surfen übertragen kannst.
10. Es ist ein super Ersatz für landlocked Surferinnen
Der große Vorteil des Skatens gegenüber dem Surfen, und auch dem Snowboarden, ist: Asphalt gibt es überall – Wellen bzw. Berge und Schnee leider nicht!
Skaten kannst du also immer und überall. Es ist daher ein fantastischer Ersatz, wenn du mal wieder für ein paar Monate landlocked bist, also auf dem Trockenen sitzt.
Anfangs bin ich aus der Not heraus geskatet, um meine Meeressehnsucht etwas erträglicher zu machen. Und was soll ich sagen? Es hat mir nicht nur megamäßig geholfen – es hat mich regelrecht gepackt!
Mittlerweile habe ich am Skaten genauso viel Spaß wie am Surfen und ich finde es auch nicht mehr so dramatisch, dass ich nicht dauerhaft am Meer lebe, mit surfbaren Wellen um mich herum.
Ich nutze trotzdem jede Gelegenheit und jeden Urlaub, um Surfen zu gehen, aber die Zeit bis dahin kann ich jetzt wunderbar mit meinem neuen landlocked Hobby überwinden!
Und jetzt? Auf die Bretter, fertig, los!
Ich hoffe, ich habe dir nun genug Gründe geliefert, warum du als Frau alles stehen und liegen lassen solltest, um sofort mit dem Skateboarden anzufangen!
Wenn nicht – was hält dich noch davon ab?
Schreib mir einen Kommentar und berichte von deinen Erfahrungen!